Studienplatzklage- Lohnt sie sich für dich?

Studienplatzklage- Lohnt sie sich für dich?

21. März 2020 Aus Von Chris

Du hast dich schon bei mehreren Unis beworben aber bis jetzt nur Absagen erhalten? Möglicherweise lohnt es sich dann für dich, über eine Studienplatzklage nachzudenken. Wir stellen dir im Folgenden alles Wissenswerte zu diesem Thema vor.

Grundsätzliches

Der Name dieses Verfahrens ist im Grunde selbsterklärend. Angehende Studenten sind prinzipiell in der Lage dazu, mithilfe eines Anwalts Studienplätze an Universitäten einzuklagen, sofern sie über den Willen und die finanziellen Mittel dazu verfügen.

Dies macht für Studenten Sinn, die eine sehr genaue Vorstellung von dem Studium und der Universität haben, die sie bevorzugen. Bei beliebten Studiengängen wie Jura oder Medizin wird beispielsweise der Andrang durch Bewerber schon im Voraus durch den Numerus clausus reduziert. Wenn du daher auf Grund eines zu schwachen Notendurchschnitts abgelehnt wurdest, kannst du deine Chancen, doch noch angenommen zu werden, durch eine Klage erhöhen.

Grundlage dafür bildet der Vorwurf an die jeweilige Universität, dass sie bei der Kalkulation ihrer Studienplätze einen Fehler gemacht hat. Gesucht und im Optimalfall auch gefunden werden sogenannte „außerkapazitäre Studienplätze“, die in der ursprünglichen Rechnung nicht vorgesehen waren. Ist das Verfahren von Erfolg gekrönt, beweist du dadurch, dass die Universität ihre Kapazitäten nicht voll ausschöpft. So kannst du einen der so entstandenen Studienplätze nachträglich einklagen.

Klingt machbar? Möglicherweise. Neben Chancen birgt ein solches Verfahren allerdings auch einige Risiken, über die du dich im Voraus genau informieren solltest.

Erfolgreiche Studienplatzklage

Risiken bei einer Studienplatzklage

So sollte man die Kosten berücksichtigen, die jede Art von Klage zwangsläufig mit sich bringt. Die Kosten für die Antragsstellung beim Verwaltungsgericht sowie das Honorar des benötigten Anwalts können sich auf einige Tausend Euro belaufen.

Hinzu tritt das Risiko, den Prozess zu verlieren. Ein positiver Ausgang ist nämlich keinesfalls gesichert. Gelingt es nicht, nachzuweisen, dass deine Wunschuniversität einen Kalkulationsfehler gemacht hat, trägst du die Kosten für das Verfahren und bezahlst zusätzlich die Honorare für die Anwälte der Gegenseite. Eine abgewiesene Klage könnte dich also buchstäblich teuer zu stehen kommen.

Deine Chancen kannst du allerdings durch eine Parallelklage erhöhen, die sich gleichzeitig an mehrere Universitäten richtet. Das wird allerdings wiederum die Kosten des Gesamtverfahrens erhöhen. In jedem Fall eignen sich Studienplatzklagen also nur für Menschen, die sich durch einen derartigen finanziellen Aufwand nicht völlig verausgaben.

Fazit

Du siehst also, bevor du ein solches Verfahren anregst, solltest du dir bewusst sein, wie genau deine Wünsche und Vorstellungen aussehen. Schließlich gibt es wahrscheinlich viele Universitäten in Deutschland, die dein Wunschstudium anbieten und es gibt durchaus Möglichkeiten, Zulassungsbeschränkungen auch ohne juristische Hilfe zu umgehen.

Nicht zuletzt gibt es auch alternative Wege zum Berufsabschluss, beispielsweise durch eine Lehre. Bist du dir aber sicher, dass nur eine bestimmte Hochschule dir die Ausbildung ermöglicht, die du für deinen Wunschberuf benötigst, du dort aber bereits abgewiesen wurdest, dann kann eine Klage durchaus sinnvoll sein. Es hängt nicht zuletzt von deiner Risikobereitschaft ab, welche Möglichkeit die richtige für dich ist.